Bibis erster Eintrag

Heute nahm mich mein Frauchen mit in die Stadt. Wir fuhren nicht wie üblich mit ihrem kleinen gelben Auto, sondern nahmen ausnahmsweise mal den Bus . Nicht, dass ich noch nie Bus gefahren wäre, aber ein wenig aufgeregt war ich trotzdem. Zum Glück hatte Frauchen mein kleines Kissen mitgenommen, welches sie dann auf den Bussitz tat und mir mit einem „hopp“ befahl darauf Platz zu nehmen.So konnte ich von oben die Fahrt genießen und mir die Landschaft anschauen. Gerade als ich es mir gemütlich gemacht hatte, mussten wir auch schon aussteigen.

In der Stadt roch es an allen Ecken und Enden nach allen möglichen Schnüffelspuren, aber Frauchen hatte keine Zeit und zog mich unbarmherzig weiter. Ja, das ist auch so ein Thema: die Pünktlichkeit, mein Frauchen ist ständig zu spät dran und ich muss darunter leiden… Ich war gespannt, wo es hinging und siehe da, ich kannte den Laden : Physiotherapie stand dort in Großen Buchstaben nicht dass ich es lesen hätte können, aber diese Frau, die mich immer anspricht, obwohl ich mich am liebsten vor ihren Blicken in ein Erdloch verkriechen würde, ist mir unheimlich.

Naja, man hat es nicht leicht als Hundedame.

Jedenfalls traten wir ein und nahmen auf einem der orangenen, gepolsterten Stühle Platz. ich bekam meinen eigenen Stuhl, wohl gemerkt mit meinem kleinen Kissen unter meinem Popöchen. Nachdem wir gefühlt 2 Minuten gewartet hatten, kam eine ganz nette Frau herein und ich durfte an ihrer Hand schnuppern. Sie roch tatsächlich nach Hund, während ich nicht genau wusste, was ich tun sollte, erschien noch eine andere Person im Raum. Es war ein etwas älterer Mann, der mich sofort ansprach und mich einfach streicheln wollte. Das war mir zu unheimlich. Zum Glück erkannte er an meinem Blick, dass ich gleich losschnappen würde, und ließ es bleiben, mich zu streicheln. Die Worte meines Frauchen, dass die Bibi ja noch nie jemanden gebissen hat und nur droht, sollten wohl diese Person beschwichtigen, aber da haben sie wohl nicht mit mit meiner Wenigkeit gerechnet. Der Mann machte sich aus dem Staub, und unsere Physiotherapeutin erschien und wies uns einen Raum zu. Mein Frauchen legte sich auf eine Liege, während ich mal wieder auf meinem Kissen Platz nehmen durfte, aber ich ließ die Physiotherapeuten nicht aus dem Auge was sie irgendwie lustig fand ( ich nicht!!!) Aber nachdem mein Frauchen meinte, ich solle mich hinlegen, beachtete ich, entgegen meiner Gewohnheit, ihren Tipp und rollte mich zu einer kleinen Kugel zusammen, das Entzücken der Physiotherapeutin über meine Schlafhaltung hörte ich nur wie durch ein Nebel hindurch. Plötzlich merkte ich, dass mein Frauchen schon wieder den Boden unter den Füßen hatte und dachte mir, was für ein stressiger Morgen: gerade eingenickt und schon wieder geht es los.

Wir stiefelten also aus dem Laden und auf einmal fing mein Frauchen an, zu rennen, was ich jetzt nun wieder gar nicht verstehen konnte. Als wir dann in einen Bus stiegen und mein Frauchen sich beim Busfahrer keuchend bedankte, strich ich unsere einstündige Wanderung nach Hause von meiner to do Liste!

Dieses Mal blieb ich wach, wohl wissend, dass wir sofort wieder aufsteigen müssen. Damit hatte ich natürlich recht – wie immer. Mein Frauchen stieg eine Haltestelle eher aus, so dass wir noch einen kleinen Spaziergang nach Hause machen konnten.

Endlich zu Hause angekommen, verzog ich mich schnell auf mein Lammfellchen und war für die nächsten Stunden nicht zu sehen und zu hören.

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